Schützenscheibe

In dieser Reihe wollen wir Ihnen Objekte und vor allem deren Geschichte aus dem Heimatmuseum Egling vorstellen. Selbstverständlich stehen in einem Museum die Objekte im Vordergrund, jedoch spielt neben der Herkunft eines Objekts vor allem auch die Geschichte dieses Objekts eine wichtige Rolle. Daher freuen wir uns über neue, interessante Objekte und deren Geschichte, die den Weg in die Sammlung des Heimatmuseums Egling finden.
Im Jahr 2020 stehen für unsere beiden Schützenvereine Enzian Heinrichshofen und Edelweiß Egling gleich zwei große Jubiläen an: Enzian feiert sein 150-jähriges Bestehen und Edelweiß 100-jähriges Bestehen. Jubiläen sind immer ein willkommener Anlass, um auf die Geschichte eines Vereins zurückzublicken und auf Spurensuche zu gehen. Daher möchten wir Ihnen heute das älteste erhaltene Zeugnis aus der Heinrichshofener Schützengeschichte vorstellen: die Schützenscheibe vom Schießen 1870. Die hölzerne Scheibe zeigt die malerische Darstellung eines Jägers und zwei springende Rehe. Dabei fällt dem Betrachter sofort auf, dass der Jäger wohl Probleme beim Laden seines Gewehrs – einem Vorderlader – hat und das Wild ihm offensichtlich entwischt. So findet sich am unteren Rand eben auch der vermeintliche Ausspruch des abgebildeten Jägers „Donnerkeil, kommt´s Wild scho daher und i bring um alle Teufl d Kugl net nunter" - ein ewiges Problem der Vorderladerschützen. Des Weiteren scheinen die Schützen den Spiegel des Rehs als Ziel verwendet zu haben, da hier die meisten Einschüsse zu verzeichnen sind. Am oberen Rand findet sich der Verweis auf den Stifter und die Jahreszahl „Gegeben von Franz Beck 1870“ (Franz Beck, Braunmühle Heinrichshofen). Die Scheibe befindet sich im Besitz des Schützenvereins Enzian Heinrichshofen und wird als Leihgabe für eine Sonderausstellung mit beiden Schützenvereinen 2020 im Heimatmuseum zu sehen sein. Im Rahmen der Ausstellung werden wir Ihnen auch neue Ergebnisse zur Geschichte der Zimmerstutzengesellschaft

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